Visuelle Ergonomie
Visuelle Ergonomie am Arbeitsplatz
Visuelle Ergonomie beschreibt die gezielte Gestaltung der visuellen Arbeitsumgebung, um Belastungen für Augen, Gehirn und Nervensystem zu reduzieren. Sie ist ein zentraler Faktor für Konzentration, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden an Bildschirmarbeitsplätzen – insbesondere in Büros.
Was bedeutet visuelle Ergonomie?
Visuelle Ergonomie befasst sich mit der Frage, wie Licht, Leuchtdichteverteilung, Blendfreiheit, Kontraste und Lichtfarbe so gestaltet werden, dass sie die visuelle Wahrnehmung optimal unterstützen. Ziel ist es, visuelle Überforderung zu vermeiden und die natürliche Leistungsfähigkeit des Menschen zu erhalten.
Anders als klassische Ergonomie (Stuhl, Tisch, Monitor) wirkt visuelle Ergonomie direkt auf das neuronale Verarbeitungssystem – und damit auf Aufmerksamkeit, mentale Ermüdung und Stresslevel.
Warum visuelle Ergonomie im Büro entscheidend ist
Der Mensch verarbeitet über 80 % aller Informationen visuell. Am Bildschirmarbeitsplatz ist das visuelle System dauerhaft aktiv. Ungünstige Lichtverhältnisse führen daher nicht nur zu müden Augen, sondern zu kognitiver Überlastung.
- erhöhte visuelle Ermüdung
- sinkende Konzentrationsfähigkeit
- häufigere Kopfschmerzen
- erhöhter Stresspegel
- frühere mentale Erschöpfung
Typische Probleme in der Praxis
In vielen Büros ist die Beleuchtung technisch ausreichend, aber visuell ungünstig gestaltet und nicht biologisch wirksan. Häufige Ursachen sind:
- einseitige Deckenbeleuchtung ohne Ausgleich
- Blendungen und Reflexionen auf Monitoren
- ungeeignete Lichtfarben
- fehlende Anpassung an Tageszeit und Tätigkeit
- unsichtbare Flimmeranteile
- Einsatz von Standard-LED ohne spektrale Qualität
Die Rolle von Licht in der visuellen Ergonomie
Licht ist der zentrale Steuerungsfaktor der visuellen Ergonomie. Entscheidend ist nicht allein die Beleuchtungsstärke, sondern die Qualität des Lichts.
Hochwertige Vollspektrumlampen orientieren sich am natürlichen Tageslicht und unterstützen die visuelle Wahrnehmung durch ein naturnahes Lichtspektrum. Dadurch werden Kontraste natürlicher wahrgenommen und visuelle Anstrengungen reduziert.
Visuell ergonomische Beleuchtung – der Lösungsansatz
Eine visuell ergonomische Beleuchtung kombiniert mehrere Lichtquellen und berücksichtigt unterschiedliche Sehanforderungen:
- gleichmäßige Grundbeleuchtung (z. B. LED-Panel)
- vertikale Lichtanteile für Raumtiefe
- individuelle Arbeitsplatzbeleuchtung (Steh- oder Tischleuchten)
- blend- und flimmerfreie Ausführung
- tageslichtähnliche Lichtqualität
Ziel ist eine visuelle Umgebung, die das natürliche Sehen unterstützt, statt zusätzliche mentale Anstrengungen zu erzeugen.
Passende Lösungen für den Arbeitsplatz
Je nach Raum, Tätigkeit und Arbeitsplatzkonzept kommen unterschiedliche Beleuchtungslösungen zum Einsatz:
Häufige Fragen zur visuellen Ergonomie
Ist visuelle Ergonomie gesetzlich vorgeschrieben?
Die Arbeitsstättenverordnung fordert eine an die Tätigkeit angepasste Beleuchtung. Visuelle Ergonomie geht über diese Mindestanforderungen hinaus und unterstützt gezielt auch Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
Reicht normgerechte Beleuchtung aus?
Normen definieren Mindestwerte. Sie berücksichtigen jedoch nicht individuelle Wahrnehmung, Alter oder kognitive Belastung. Diese Ziele erreichen Sie mit visueller Ergonomie.
Welche Rolle spielen Vollspektrumlampen?
Vollspektrumlampen bieten ein sehr natürliches Lichtspektrum, das dem natürlichen Tageslicht ähnelt und die visuelle Verarbeitung spürbar erleichtert.
Ist visuelle Ergonomie nur im Homeoffice relevant?
Nein. Gerade in Büros mit viel Bildschirmarbeit ist visuelle Ergonomie ein zentraler Leistungsfaktor und unterstützt zusätzlich das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.
Ab wann lohnt sich eine Optimierung?
Bereits bei ersten Anzeichen von visueller Ermüdung oder Konzentrationsproblemen ist eine Optimierung sinnvoll, denn die wirkt den ganzen Tag über.
