26.11.15
Wenn die Schrift auf dem Bildschirm verschwimmt ...
Als Schreibtischtäter kennen Sie dies vielleicht: Irgendwann im Laufe des Tages zerlaufen die Buchstaben auf dem Bildschirm, es flimmert - die Augen wollen nicht mehr, eine Pause muss her. Ist Ihnen aufgefallen, dass dies vor allem in der dunklen Jahreszeit und unter Kunstlicht passiert?
Wenn die Buchstaben mit fortschreitender Arbeitszeit immer kleiner zu werden und sich letztendlich aufzulösen scheinen, ist die Pause ein notwendiges Übel. Schwierig wird es nur, wenn die Zeit drängt und der Vorgang unbedingt abgeschlossen werden muss. Ich musste mir also etwas anderes einfallen lassen, wollte ich nicht mehr Zeit mit der Erholung meiner Augen verbringen, als einen Gedanken bis zum Ende ausarbeiten zu können. Einige Recherchen brachten dann den Aufschluss: Das Kunstlicht ist ein Stressfaktor für die Augen - angesichts der Tatsache, dass wir im Durchschnitt mindestens 75 Prozent des Tages unter künstlicher Beleuchtung zubringen, war das doch ein erfolgversprechender Ansatz.
Licht ist nicht gleich Licht, so musste ich erfahren: Das Sonnenlicht besteht nicht nur aus den Regenbogenfarben, sondern vor allem aus UV-A- und UV-B- sowie Infrarot-Anteilen - und unsere Augen sind nun einmal auf dieses Spektrum trainiert, dafür hat schon die Evolution gesorgt. Also sollte das Kunstlicht, das ich bei der Arbeit nutze, dem Sonnenlicht so ähnlich wie möglich sein. Hier kommt nur Vollspektrumlicht in Frage, das war mir sehr schnell klar. Mit wenigen Handgriffen hatte ich die übliche LED-lampe gegen eine Vollspektrum-LED-Lampe ausgetauscht, schließlich sind diese Leuchten in allen möglichen Formen und Fassungsgrößen erhältlich. Das war vielleicht spannend: Wie soll ich dieses Licht beschreiben? Hell, aber nicht blendend. Frisch, aber nicht grell. Belebend - das bringt es auf den Punkt.
Von außen sieht mein Fenster nun aus, als würde die Sonne heraus- und nicht hereinscheinen, der Unterschied war sofort bemerkbar. Aber auch ich selbst spüre die Veränderungen - und das jeden Tag: Ich bin schneller wach und aufmerksam, halte deutlich länger durch und meine Augen reagieren sehr viel entspannter, auch wenn ich ihnen an langen Tagen wirklich viel zumute. Das Flimmern ist stark zurückgegangen, dafür bin ich echt dankbar. Vor allem aber schaue ich gelassen aus meinem Fenster über dem Schreibtisch: Graues, kaltes Nebelwetter, du hast deinen Schrecken für mich längst verloren!
Wann probieren Sie es aus?